Buchbesprechung: Hypertrophietraining

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.

Um den Muskelaufbau ranken sich mindestens genauso viele Mythen wie um das Abnehmen. Da gibt es Shakes (für beides), spezielle Trainings und fancy Zubehör. Wenn Du Dir jedoch kein Halbwissen von den unterschiedlichsten Quellen zusammenkleistern möchtest, sondern wissenschaftlich fundiert erfahren, wie Du Deine Muskeln gezielt aufbaust, kann ich Dir das Buch Hypertrophietraining von Prof. Dr. Stephan Geisler, Dr. Simon Gavanda, Dr. Eduard Isenmann und M. Sc. Tim Havers wärmstens empfehlen.

Der Inhalt

Wenn Du langfristig erfolgreich Muskeln aufbauen möchtest, reicht es nicht, ab und zu einmal im Fitnessstudio vorbeizuschauen. Einerseits sollten der Trainingsplan und die Übungsauswahl Sinn machen und andererseits ist es wichtig, auch die Ernährung entsprechend anzupassen.

Mit dem vorliegenden Buch erhältst Du ein umfangreiches Handbuch in die Hand, in welchem wirklich alle Aspekte zu diesem Thema abgedeckt werden.

Kurzum: Wir haben mehr als 50 Übungen genau auf den Prüfstand gestellt und erläutern im Detail, wo genau die Unterschiede liegen. Dazu ziehen wir eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien heran, welche die unterschiedlichen Übungen mit elektromyografischen Messungen (Messungen der elektrischen Aktivität eines Muskels) untersucht haben, und stellen dir kurz die Ergebnisse dieser Studien vor.

Aus „Hypertrophietraining“

Dabei widmet sich der gesamte erste Teil des Buches der Theorie. Was ist eigentlich Hypertrophie und wozu ist sie gut? Wie erreicht man sie? (Kleiner Tipp: Es gibt mehr als nur einen Weg) Und welche Faktoren beeinflussen das Krafttraining?

Hier muss ich vielleicht eine kleine Warnung aussprechen: Man merkt dem Buch an, dass es von mehreren Autoren geschrieben wurden, welche sehr wissenschaftlich denken. Die Texte sind informativ, klar und prägnant – aber manchmal hat mir dennoch der persönliche Touch ein wenig gefehlt.

Im Allgemeinen möchten wir dir nahelegen, der Satzpause beim Krafttraining mehr Beachtung zu schenken, und diese, ebenso wie die anderen Belastungsnormative, gezielt zu variieren.

Aus „Hypertrophietraining“

Dafür hat mich die Gestaltung umso mehr begeistert. Die tollen grossformatigen Bilder machen Lust aufs Training und unterstreichen die Inhalte ausgezeichnet. Zudem fand ich es toll, dass auch bei eher „schwierigen“ Übungen Frauen abgebildet wurden. Die klassische Verteilung Frau = Situps und Mann = Klimmzüge wurde hier erfolgreich durchbrochen.

Wenn wir schon bei den Übungen sind, möchte ich gerne dazu ein paar Worte verlieren. Im Vergleich zu zahlreichen anderen Fitnessbüchern, erhältst Du hier enorm viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Übungen. Die Autoren vergleichen wirklich, welche Übung am meisten Sinn macht, um Muskeln aufzubauen (z.B. Brustpresse oder Freihantel Bankdrücken?). Dabei erfährst Du auch, wie Du die Übungen perfekt ausführst, wie Du sie kombinierst und wie Du sie modifizieren kannst.

Es ist ausserdem völlig überflüssig, nach neuen, nie da gewesenen Übungen speziell für Frauen zu suchen, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass diese nicht zielführend sind. Bleibe lieber bei bewährten Basics, auch wenn diese dir vielleicht weniger Klicks auf deinen Social-Media-Kanälen bescheren.

Aus „Hypertrophietraining“

Selbstverständlich ist auch ein umfangreiches Kapitel der Trainingsplangestaltung gewidmet. Ich fand es unglaublich spannend, zu lesen, was für neue Methoden es hierfür gibt – und welche altbewährten doch immer wieder zum Zuge kommen. Natürlich gibt es auch zahlreiche Beispieltrainingspläne – falls Du Dir keinen eigenen zusammenbasteln möchtest.

Weiterhin kannst du bei verschiedenen Übungen, beispielsweise der Beinpresse oder dem Beinstrecker, die Konzentrik bilateral (mit beiden Extremitäten) absolvieren, um danach die Exzentrik unilateral (mit nur einer Extremität) und damit doppelt so schwer zu trainieren.

Aus „Hypertrophietraining“

Obwohl ich mich durch meine Ausbildung im Krafttrainingsbereich sehr gut auskenne, war ich doch überrascht, wie viel neues mir dieses Buch zeigen konnte. Inhaltlich geht es wirklich in die Tiefe und Du spürst, dass die Autoren genau verstehen, von was sie hier schreiben. Somit hat mir auch das Ernährungskapitel sehr gut gefallen – fundiert, durchdacht und klar strukturiert.

Auch wenn das Buch keine 800 Seiten dick ist, so behaupte ich dennoch nicht zu viel, wenn ich sage, dass es sich dabei wirklich um „das“ Standardwerk zum Muskelaufbau handelt. Wenn Du Dich für dieses Thema interessierst, kann ich es Dir daher auf jeden Fall ans Herz legen!

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Vielen Dank an den riva Verlag für das Rezensionsexemplar. Fotos von mir selbst.

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