Schritt für Schritt: So kochen wir uns leckere und gesunde vegane Gerichte

Ein Schneidbrettchen mit Zwiebeln, Tomaten und Basilikum

Hier ist eine Frage, die uns jedes Mal zum Schmunzeln bringt: „Wie schafft ihr es eigentlich, euch immer wieder neue Rezepte für euren Blog auszudenken?“

Wir finden das deshalb so lustig, weil unser Rezepte-Entwicklungs-Prozess wirklich total unspektakulär ist. Wenn du dir eine chaotische Küchenszene vorstellst, in der wir unzählige Lebensmittelkombinationen ausprobieren, bis wir schließlich zum perfekten Ergebnis gekommen sind, dann liegst du jedenfalls völlig falsch.

So läuft es in Wirklichkeit ab: Wir bereiten uns uns jeden Tag ein Freestyle-Gericht nach der Grain-Green-Bean-Formel zu. Schmecken tut es uns eigentlich immer, aber manchmal sind wir ganz besonders angetan von unserer jeweiligen Kreation – und dann wird eben ein Rezept für unseren Blog draus.

Die Rezepte, die wir hier veröffentlichen, sind also genau die Gerichte, die wir auch im Alltag zubereiten: Ohne Schnickschnack, dafür lecker, sättigend, nährstoffreich und schnell zubereitet.

Natürlich kannst du unsere Rezepte einfach nachkochen und nach Belieben abwandeln. Aber wenn du öfters auch mal selbst kreativ werden willst, dann stellen wir dir jetzt die 5-Schritte-Methode vor, mit der wir uns Tag für Tag ans Kochen machen.

Schritt 1: Der Kühlschrank-Scan

Bevor wir mit dem Kochen starten (oder überhaupt eine Vorstellung davon haben, was wir kochen könnten), werfen wir erstmal einen Blick in den Kühlschrank. Genauer: Ins Gemüsefach. Wir schauen nach, welches Gemüse wir noch vorrätig haben, und ob es etwas gibt, das möglichst zeitnah aufgebraucht werden muss.

Außerdem prüfen wir bei dieser Gelegenheit, ob sich im Kühlschrank noch angebrochene Lebensmittel wie halbe Tofublöcke, geöffnete Pestogläser, halbierte Zitronen, Soßenreste vom Vortag oder ähnliches befinden.

Dieser „Kühlschrank-Scan“ lässt oft schon die ersten Ideen für ein Gericht entstehen. Zum Beispiel:

Schritt 2: Die Kohlenhydrat-Basis

Wenn sich aus Schritt Nr. 1 noch keine klare Kochidee entwickelt hat, denken wir als nächstes über die Kohlenhydrat-Basis für unser Gericht nach.

Haben wir Lust auf Pasta, oder doch eher auf Reis, Hirse oder Couscous? Haben wir vielleicht noch Kartoffeln im Vorratsregal? Was hat es schon ein paar Tage nicht mehr gegeben? Muss es schnell gehen (Couscous, Pasta) oder haben wir noch etwas Zeit, um zum Beispiel Reis oder Ofenkartoffeln zuzubereiten?

Wir halten uns hier nicht lange auf, sondern entscheiden möglichst spontan aus dem Bauch heraus.

Schritt 3: Der Protein-Punch

Mit der Kohlenhydrat-Basis und dem Gemüse haben wir schon zwei Drittel der Grain-Green-Bean Formel abgedeckt. Jetzt müssen wir uns nur noch für eine pflanzliche Proteinquelle entscheiden. In den allermeisten Fällen verwenden wir hier Hülsenfrüchte wie Tofu, Kidneybohnen, Kichererbsen oder Linsen, manchmal auch Fleischalternativen wie texturiertes Sojaprotein (grobe oder feine Sojaschnetzel).

Spätestens nach den ersten beiden Schritten wissen wir ziemlich genau, welche Art von Gericht wir kochen werden – also zum Beispiel ob es eine Suppe, ein Pastagericht oder ein Curry werden soll. Deshalb fällt uns die Wahl der Proteinkomponente meistens nicht mehr schwer:

  • In Suppen können wir gut Kichererbsen, weiße Bohnen oder Räuchertofu-Speck verarbeiten.
  • Zu Curries passen rote oder gelbe Linsen oder in Sojasoße angebratener Naturtofu.
  • Pastasoßen bereiten wir gerne mit Kichererbsen oder Kidneybohnen zu, oder wir machen eine Art Bolognese mit roten Linsen oder Sojaschnetzeln.

Schritt 4: Die Zubereitung

Wie du siehst gibt es kein großes Geheimnis in unserem „kreativen Prozess“ – unsere Ideen entstehen beim Kochen selbst. Und wenn wir erstmal wissen, was wir kochen werden, ist der für viele schwerste Teil der Arbeit schon getan.

Die Zubereitung selbst läuft dann immer nach einem ähnlichen Muster ab:

Zutaten vorbereiten

Wir spülen die Hülsenfrüchte, waschen und schneiden das Gemüse, Zwiebeln und je nach Gericht auch Knoblauch. Alle Zutaten stellen wir in Schälchen bereit, damit das Kochen selbst dann ohne Stress abläuft (wenn du Eindruck schinden willst: in der Gastronomie wird das als Mise en Place bezeichnet).

Außerdem kümmern wir uns um die Grain-Komponente, das heißt: Reiskocher einschalten, Pasta kochen, Kartoffeln in den Ofen geben usw.

Zwiebeln anbraten

Wenn wir Suppen, Curries oder Pfannengerichte zubereiten, dann starten wir fast immer damit, dass wir Zwiebeln und ggf. Knoblauch oder auch Ingwer, getrocknete Tomaten, Chilis etc. in etwas Rapsöl anbraten. Das bringt schon mal ein paar grundlegende rustikale und würzige Aromen ins Gericht.

Gemüse und Hülsenfrüchte hinzufügen

Als nächstes geben wir das nach und nach das Gemüse und die Hülsenfrüchte in die Pfanne (oder den Topf). Wurzelgemüse darf etwas länger dünsten, Blattgemüse, Brokkoli und Co. brauchen oft nur wenige Minuten, bis sie „genau richtig“ sind.

Soße hinzufügen (optional)

Katrin und ich brauchen bei vielen Gerichten gar nicht so viel Soße, aber das ist bekanntlich Geschmackssache. Wir nehmen zum Beispiel gerne:

  • passierte Tomaten
  • etwas Wasser mit Tomatenmark
  • selbstgemachte Cashewsahne aus Cashewkernen und Wasser
  • alternativ Hafer- oder Sojasahne
  • etwas Sojasoße
  • Sambal Oelek, Ajvar, Pesto usw.

Würzen und Abschmecken

Als letztes schmecken wir das Gericht mit verschiedenen Gewürzen ab. Wir entscheiden meistens ganz spontan und aus dem Bauch heraus, was wir nehmen. Am häufigsten kommen zum Einsatz:

  • Pfeffer und Salz
  • Currypulver oder Garam Masala
  • Oregano, Basilikum, Rosmarin (oder eine fertige italienische Kräutermischung)
  • Paprikapulver
  • gemahlene Chili oder Cayenne-Pfeffer

Schritt 5: Anrichten, Verfeinern und Genießen

Und dann wird auch schon angerichtet! Oft verfeinern wir unsere Mahlzeiten jetzt noch mit einem Topping, denn das Auge isst ja bekanntlich mit. Unsere Favoriten sind:

  • angeröstete Kerne und Nüsse
  • frische Petersilie oder Koriander
  • Würzhefeflocken
  • Würzsaucen wie z.B. Sriracha

Startet nächsten Montag: Der 4-Wochen-Praxiskurs für stressfreies veganes Kochen!

Jetzt weißt du, wie wir im Alltag kochen und wie die Rezepte für unseren Blog entstehen. Wenn du Lust auf mehr hast, dann haben wir eine gute Nachricht, denn an diesem Mittwoch öffnen wir die Anmeldung für die zweite Auflage der beVegt-Kochschule Herbst und Winter!

In der Kochschule lernst du „unsere“ Version der pflanzlichen Küche kennen: Unkompliziert und schnell, aber trotzdem richtig lecker und gesund. Wir werden vier Wochen lang zusammen den Kochlöffel schwingen und jede Menge saisonale Gerichte zubereiten, die perfekt in die kältere Jahreszeit passen und absolut alltagstauglich sind!

Die Anmeldung öffnet am Mittwoch, den 13. September für wenige Tage, und wir starten dann nächsten Montag mit dem ersten Gericht. Wenn du dabei sein willst, dann schau am Mittwoch wieder hier vorbei!

Newsletter-PS

PS: Schließ dich mehr als 21.000 Leser:innen an und hol dir den #1 Newsletter für vegane Ernährung und Laufen – es ist kostenlos!

Der Beitrag Schritt für Schritt: So kochen wir uns leckere und gesunde vegane Gerichte ist zuerst auf beVegt – vegan leben und laufen erschienen.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein