Freiwasserschwimmen: Ängste, Sicherheit, Besonderheiten (10 Tipps)

Werbung | Ich nenne es gern die schönste Einheit in meinem Triathlon Trainingsplan: das Freiwasserschwimmen. Die Naturverbundenheit oftmals gepaart mit entspannender Einsamkeit und wunderbaren Eindrücken prägen diesen Sport. Sie lassen die Anstrengung zur angenehmsten Nebensache werden. Aber es gibt einige Besonderheiten, denen man sich bewusst sein sollte.  

In diesem Beitrag beantworte ich Fragen rund um das Thema Schwimmen im Freiwasser. Was gibt es zu beachten, wenn man in offenen Gewässern trainieren möchte? Auf was achte ich persönlich bei diesen Trainingseinheiten? Wie kann ich mich beim Freiwasserschwimmen sicherer fühlen und entspannt trainieren?

Ich habe nicht nur zahlreiche Tipps rund um das Thema Freiwasserschwimmen zusammengestellt und gehe näher auf die erwähnten Fragen ein. Es erwarten dich zudem Erfahrungen von anderen Triathletinnen, die auch dich vielleicht zum nächsten Open-Water-Training motivieren und mehr über ein sicheres Schwimmgefühl verraten.

Gerade jetzt in der Off-Season lohnt es sich, die alte Saison Revue passieren zu lassen und die neuen Ziele zu betrachten. Vielleicht sich auch mit seinen Ängsten und seiner Zurückhaltung sowie seinem Potential und den neuen Möglichkeiten, die in einem stecken, auseinanderzusetzen. Alles Anlass genug, um sich auch jetzt schon gedanklich mit dem ersten Open-Water-Training im kommenden Jahr auseinanderzusetzen. Oder?

Alle Fotos kannst du zur Vergrößerung anklicken.

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Dass Freiwasserschwimmen für mich ein besonders schönes Triathlon Training ist, an dem wirklich mein Herz hängt, hast du durch Beiträge wie Schwimmen in offenen Gewässern in Florida und in Chicago mitbekommen. Wenn du regelmäßig und schon länger hier vorbeischaust, kennst du meine vielfältigen Schwimmgeschichten. Du weißt, um die Faszination, die für mich davon ausgeht. Egal wo ich mich aufhalte, habe ich nicht nur meine Laufschuhe mit. Wenn es die Saison und Zeit erlaubt, finden sich auch meine Schwimmsachen im Gepäck.

Dieses durch das Wasser gleiten. Die Natur. Das Wasser. Dieses Schwerelosegefühl. Die Verbundenheit zu einem Element. Die unendliche Ruhe.

Falls das alles Neuland beziehungsweise unbekanntes Gewässer ist, habe ich für dich zunächst 5 Gründe, die auch dir sicher Lust auf Freiwasserschwimmen machen.

Spannend sollte Freiwasserschwimmen für dich werden, wenn du dich auf einen Wettkampf mit einer Schwimmstrecke im offenen Gewässer vorbereitest. Spätestens wenn die Temperaturen im Frühling langsam ansteigen und den zweistelligen Bereich erreichen, wird es Zeit für mich, die Schwimmhalle nicht nur gedanklich zu verlassen. Sondern tatsächlich all das Zubehör für mein Training in offenen Gewässern zusammenzustellen. Damit du nun auch zeitnah durchstarten kannst, findest du folgend meine 10 wichtigsten Tipps, die mich über die Jahre weitergebracht haben. Aber viel schöner noch, die das Freiwasserschwimmen zu den wunderbarsten Einheiten in meinem Triathlon Trainingsplan werden lassen. Dazu gibt es Unmengen Beispiele und Fakten gespickt mit eigenen Erlebnissen abgerundet mit Erfahrungsberichten von Triathletinnen.

 

1. EINS MIT DEM WASSER WERDEN

Für einen guten Einstieg in das erneute Triathlon Training in offenen Gewässern hat das Wohlfühlen zunächst für mich oberste Priorität. Statt Kilometer zu machen, sollte zunächst die Gewöhnung an das offene Gewässer und das Schwimmen mit Neoprenanzug im Fokus stehen. 

Beim Apnoe Workshop hatte die Tauchlehrerin zu uns etwas ganz Interessantes gesagt. Wir sollten uns ins Wasser kuscheln, damit wir uns bestmöglich entspannen können. Mir fiel dabei auf, dass es genau das ist, was ich intuitiv am Anfang jeder Saison und vor den Wettkämpfen mache. Ich gehe ins Wasser. Lege mich auf den Rücken. Ich genieße es, einfach dort zu sein. Schwebend.

Ich kuschele mit dem Wasser. Das Wasser kuschelt mit mir.

Ich schaue zum Himmel. Manchmal wehte mir kalter Wind um die Nase. Ab und zu prasselte Regen auf mich nieder. Hin und wieder wärmte die Sonne mein Gesicht. Das ist es, was ich dir mitgeben möchte. Werde eins mit dem Wasser. Erlebe dich im Wasser. Spüre es um dich herum. Wenn es dann losgeht mit den ersten Schwimmbewegungen, versuche so entspannt zu bleiben wie am Anfang. Tauche mit deinem Rhythmus in das Wasser ein und schwimme ein ruhiges Tempo, um ganz bei dir zu bleiben. Wenn dich etwas beunruhigt, du dich unwohl fühlst, werde langsamer, orientiere dich und versuche dich an diesen entspannten Moment zu Beginn deines Trainings zu erinnern.

 

2. BEGINNE MIT KLEINEN SCHRITTEN

Vermutlich ist das genauso selbstverständlich wie die anderen Tipps zum Freiwasserschwimmen. Du denkst nicht gleich an eine Überquerung des Ärmelkanals, wenn du das erste Mal in einem offenen Gewässer trainieren möchtest. Oder? Diese kleinen Schritte beziehen sich sowohl auf die Distanz als auch auf die Umgebung. 

Suche dir ein Gewässer, das dir einen gewissen Komfort vermittelt und dir nicht direkt das Grauen ins Gesicht schreibt. Dort, wo du entspannt rein und raus gehen kannst. Wo du am Ufer entlang schwimmen, vielleicht einige kleine Runden für dich hin und her schwimmen kannst. Wenn du beim ersten Mal erst einmal einfach nur hinein und wieder hinaus gehst, ist das vollkommen in Ordnung.

Mache dir bewusst, dass Angst vor dem unbekannten Nichts wirklich meist nur das Unbekannte Nichts beinhaltet.

In all den Jahren habe ich in den Freigewässern in Deutschland noch nie ein Tier abgesehen von winzigen Fischen und einer Kröte in Ufernähe gesehen. Mich hat auch garantiert noch nie ein Tier berührt. Schon gar nicht angefallen. Ich weiß, dass Angst nicht immer rational zu erklären ist. Ich selbst hatte schon eine Art Panikattacke, weil ich ganz plötzlich im Wettkampfgewühl nicht mehr atmen konnte. Aber weißt du was! Da kann man einfach aufhören zu schwimmen. Sich vielleicht sogar hinstellen. Im Training an seiner Boje festhalten. Durchatmen.

Findet dein erstes Freiwasserschwimmen im Meer oder Ozean statt, informiere dich um so gründlicher über die Gezeiten und Strömungen. Mehr dazu findest du auch weiter unten. Eine Bucht und ruhige Wetterbedingungen eignen sich am besten. Bleibe auf jedem Fall in Ufernähe. Spüre wie sich dein Körper im Wasser bei leichten Schwimmbewegungen verhält. Wohin treibst du? Sind die Wellen, auch wenn sie seicht sind, gut schwimmbar?

Absolut empfehlenswert sind Trainings von Gruppen organisiert. Beispielsweise bieten oft Veranstalter von Wettkämpfen Einheiten auf den entsprechenden Strecken an. So habe auch ich vor Jahren Bekanntschaft mit dem Freiwasserschwimmen auf meiner ersten Wettkampfstrecke gemacht.

Ziel hierbei ist es auch, sich entspannt im Wasser bewegen zu gönnen.

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3. ENTSPANNUNG HAT VIEL MIT ATMUNG ZU TUN

Atemtrainig ist etwas, das nicht unmittelbar Fokus beim Freiwasserschwimmen haben sollte. Insbesondere nicht, wenn du erst mit Einheiten in offenen Gewässern beginnst. Da dieser Beitrag aber als Vorbereitung jetzt im Winter erscheint, hast du ausreichend Zeit, um dich damit auseinanderzusetzen. Damit du in der nächsten Saison diesen entspannten Zustand nach Möglichkeit gleich mit dem ersten Triathlon Training in freier Natur genießen kannst.

Im Winter werden Athleten gemacht, was man in vielerlei Hinsicht immer gern so sagt. Was das Atmen beim Schwimmtraining betrifft, ist es die perfekte Zeit, um die Basis zu schaffen. Du solltest lernen, zu beiden Seiten zu atmen. Es hilft nicht nur bei der Orientierung im Wasser. Beispielsweise kannst du so immer parallel zum Ufer schwimmen und zur entsprechenden Seite atmen. Darüber hinaus kannst du Wellen aus dem Weg gehen und brauchst dich nicht von der Sonne blenden lassen.

Insbesondere wenn du an Wettkämpfen teilnehmen möchtest, ist es wichtig, dass du zu beiden Seiten atmen kannst. Darüber hinaus hat sich für mich auch bewährt unter großer Anstrengung kein Problem mit unrhythmischen Kombinationen der Atemzüge zurechtzukommen. Das heißt, dass ich schnell hintereinander mit jeder einzelnen Bewegung nach links, rechts und nach vorn atmen kann. Oder dass ich tatsächlich auch mal vier, fünf Armzüge ohne zu atmen weiterschwimmen kann.

Wenn du in beide Richtungen atmen kannst, wirst du auch einen weiteren Vorteil schnell zu spüren bekommen. Dein Schwimmstil wird sich viel harmonischer anfühlen. Du musst nicht so viel ausgleichen. Du wirst ruhiger, flüssiger und letztlich entspannter während des Freiwasserschwimmens sein.

 

4. KONTROLLIERE DIE BEDINGUNGEN

Nicht nur Vertrauen in dich selbst und deine Schwimmfertigkeiten sondern auch in die Natur haben einen erheblichen Einfluss auf das Gefühl beim Freiwasserschwimmen. Das heißt, dass du dich mit den Gewässern und den aktuellen Bedingungen vor Ort vertraut machen musst! 

Auch wenn du dich in ein heimisches Gewässer begibst, das du bereits kennst, solltest du dich tagesaktuell informieren. Denn die Wasserverhältnisse können sich nicht nur von Jahr zu Jahr sondern auch von Tag zu Tag ändern.

Eine Rolle für dein Training können in allen Gewässern die folgenden Aspekte spielen: Wasserqualität, -verhältnisse und natürlich das Wetter sowie deine eigene Tagesform.

Es wäre ein denkbar schlechter Zeitpunkt einen See überqueren zu wollen, wenn du übermüdet bist und starker Wellengang bei eisigen Temperaturen und Wind herrscht.

Bei starken Wellen und Winden mit eventuell intensiver Strömung lege ich meine Schwimmstrecke nach Möglichkeit so, dass ich mit den Wellen und der Strömung zurückschwimme. Ist das nicht möglich, schwimme ich deutlich weniger weit raus.

Stichwort Strömungen: im Meer und in Ozeanen solltest du wissen, was du machen musst, wenn du in eine ungünstige Strömung gerätst, die dich weit raustragen will. Meist handelt es sich um eine sogenannte Risströmung. Ankämpfen hilft da meist wenig. Ein Weg hinaus ist parallel und nicht direkt zum Ufer schwimmen zu wollen.

Sehr ungewohnt kann Salzwasser sein. Das auch schon in der Ost- und Nordsee, wenn man zuvor immer nur in Süßwasser unterwegs war. Wenn du das erste Mal in salzhaltigen Gewässern schwimmst, denke unbedingt an ausreichend Getränke sowohl für die letzten Momente vor und natürlich nach dem Training. Wenn du vor hast, länger zu schwimmen, kann sich eine entsprechende Boje mit passender Trinkflaschenhalterung anbieten.

Sich mit den Bedingungen vor Ort zu befassen heißt auch zu erkunden, was erlaubt ist und was nicht. Ich musste das erst dieses Jahr in Chicago wieder lernen, als ich davon ausgegangen bin, dass man im Lake Michigan von einem Strand zum anderen schwimmen kann. Meine Einheit begann ich am Ohio Street Beach und wollte zum gut 1 Kilometer entfernten Oak Street Beach nördlich von Downtown. Anschließend eventuell weiter immer am Lakefront Trail entlang Richtung North Avenue Beach.

Leider war nirgends ausgeschildert, dass man das nicht so einfach machen darf. Ich las es erst später online auf einer Seite der Stadt. Vor Ort „fischte“ mich ein Rettungsschwimmer aus dem See. Er hielt mich mit seinem Boot mitten im Wasser an, erklärte mir routinemäßig und entspannt die Situation. Mir trieb das etwas Stirnrunzelns ins Gesicht, weil ich gefühlt absolut sicher unterwegs war. Mit der Ausnahme, dass ich um eine Ecke schwamm. Mehr darüber kannst du in meiner Schwimmgeschichte Chicago Skyline Swimming im Lake Michigan erfahren. Aber die Fotos sprechen eigentlich schon für sich und erzählen die Geschichte mit eigenen “visuellen Worten”.

Sprich der Tipp passend dazu ist: belese dich vor dem Wassereinstieg. Spreche im besten Fall mit der Wasserwacht vor Ort. Meist ist das Feedback auch extrem positiv und die Rettungsschwimmer wissen zudem, dass du dich eventuell auch außerhalb ihres Einsatzgebietes aufhalten wirst. Oder können dir einen Tipp geben, wo du das Gewässer betreten kannst, ohne dass sie dich wenig später herausangeln wollen.

Aber natürlich gibt es auch Momente, in denen ich das Schwimmtraining in offenen Gewässern streichen würde. Die Wasserqualität sollte ausreichend gut und das jeweilige Gewässer zum Schwimmen freigegeben sein. Ich kann dir aber natürlich nicht sagen, wo deine persönliche Schmerzgrenze ist. Ob du etwas ekelig und grenzwertig findest. Dieses Jahr nahm ich am NeuseenMan teil. Wir schwammen im Gremminer See, den ich persönlich mit extrem sauber, klar und kalt beschreiben würde. Eine Triathletin war nach ihrem Start über eine kurze Distanz ziemlich angewidert und machte ihren Unmut lautstark Luft.

Ich fragte mich kurz, was sie nur über unseren Wannsee, die Spree, so einige Seen in Brandenburg oder der Hamburger Alster sagen würde. Dort beträgt die Sichtweite oft nicht einmal eine Armlänge. Je nach Veranstaltungsort musst du zudem mit Algen und anderen Wasserpflanzen rechnen. Das hat über die Jahre zugenommen. Es kommt immer häufiger vor, dass sich das Freiwasserschwimmen anfühlt, als würde man sich durch Salatsauce wühlen. Im Meer oder Ozean sind Tiere aufgrund der meist weiten Sicht keine Seltenheit. Deine Freude oder auch Angst darüber solltest du spätestens im Wettkampf einigermaßen im Griff haben.

 

5. WETTER- & TEMPERATUR-CHECK

Entsprechend der Temperaturen, die insbesondere im Wasser herrschen, solltest du dein Schwimmzubehör wählen und dein Training anpassen. 

Ein Neoprenanzug ist natürlich gerade für Einsteiger nicht zwingend notwendig. Leihen ist oft eine gute Option. Das ist beispielsweise in Triathlon Geschäften möglich. Möchtest du aber regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen und entsprechend häufig in offenen Gewässern trainieren lohnt sich eine Anschaffung. Mit der Häufigkeit des Trainings draußen setzt natürlich auch ein Effekt der Gewöhnung ein. Dennoch kann das erste Mal unter 20° eine erschreckend kalte Erfahrung sein. Für mich liegt die Grenze bei rund 15°, bei der ich überlege, ob ich mir das jetzt antun muss. Meist siegt aber der Wunsch endlich oder weiter draußen zu schwimmen. Wobei die Umgebungstemperatur natürlich einen wesentlichen Unterschied machen kann.

Das kälteste waren bis jetzt 12° Wassertemperatur in der Bucht von San Francisco. Bei solchen Bedingungen empfiehlt es sich, über zusätzliche Ausrüstung wie Neoprenschuhe und eine extra Haube nachzudenken. Zwei Badekappen übereinander sind zudem ein probates Mittel, um auch bei milderen Temperaturen längere Strecken zu schwimmen. Ohrstöpsel gehören bei mir bei jedem Schwimmtraining mit dazu. Ich liebe die Ruhe, schätze aber zudem den Schutz der Gehörgänge vor sehr kaltem Wasser. Sie sollten aber Geräusche nicht zu sehr abhalten, damit du in Gefahrensituationen deine Umgebung noch wahrnehmen kannst.

Eine möglichst fettreiche Creme kann zudem einen gewissen Kälteschutz im Gesicht bilden. Spare dabei aber den Bereich deiner Augen aus, damit deine Schwimmbrille darauf nicht hin und her rutscht. Wenn du am Gewässer keine Möglichkeit hast, deine Hände zu reinigen, denke an Reinigungstücher und verreibe anschließend etwas Sand in den Händen. Reste von Sand kannst du im Wasser abspülen. Es hilft dir, dass deine Hände im Wasser “griffig” bleiben.

Interessant finde ich immer, dass ich mit der Kälte an Händen und Füßen einigermaßen gut zurechtkomme. Wobei nach 30-40 Minuten das Ende meiner Geduld gekommen ist. Denn dann kann ich meist die Finger kaum mehr zusammenhalten. Schlimmer finde ich jedoch in den ersten Minuten die Kälte im Gesicht, an den Schläfen und der Stirn. Die Badekappe(n) oder auch die Haube ziehe ich deshalb immer tief ins Gesicht bis an die Schwimmbrille heran.

Das “Fluten” des Neoprenanzuges solltest du bei diesen Bedingungen genauso wenig vergessen wie bei anderen oder im Wettkampf!

Gib deinem Körper ausreichend Zeit, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Das hat auch den entscheidenden Vorteil, dass du dich damit genauso mental auseinandersetzen kannst. Nicht nur dein Körper, sondern auch dein Kopf wissen, was gleich folgt. So verhinderst du unter anderem Schnappatmung, Hyperventilation und vielleicht sogar Momente der Angst.

Nicht nur bei sehr kalten Wassertemperaturen empfiehlt sich übrigens eine Erwärmung an Land. Den Ort der Erwärmung kannst du zudem gleich als Fixpunkt für das Training auf einer Pendelstrecke nutzen. Denn wenn es kalt ist, hat es sich für mich zum Beispiel bewährt, etwas Laufen am Strand mit ins Training einzubauen. Das trainiert zudem auch den Übergang vom Schwimmen zum Laufen, den du im Wettkampf bis zur Wechselzone bewältigen musst.

Insbesondere bei solch harten Bedingungen empfehle ich um so mehr, auf den Körper zu hören, in der Nähe des Ufers zu bleiben und für Sicherungsvorkehrungen zu sorgen! 


Wenn du dir unsicher bist, ob deine Schwimmfertigkeiten für die aktuellen Bedingungen ausreichen, solltest du immer auf Nummer sicher gehen. Wie du beispielsweise mit Wellen, Strömungen aber auch mit der Temperatur umgehen kannst,…
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Zum Abschluss von diesem Punkt noch etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Ich gebe jedoch zu, dass ich das im Eifer des Gefechts auch schnell mal vernachlässige. Sonnencreme! Auch bei bedecktem Wetter! Selbst wenn nur deine Hände, Füße und dein Gesicht aus der Schicht aus Gummi herausschaut, gibt es ausreichend, was es zu schützen gilt. Verwende eine Ökosystem freundliche Sonnencreme. Oft steht so etwas drauf, wie “Reef friendly”.

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6. ÜBE DAS FREIWASSERSCHWIMMEN MIT UND OHNE NEOPRENANZUG

Voraussetzung ist natürlich, dass du dir irgendwann einen Neoprenanzug für deine Trainings und Wettkämpfe zugelegt hast. Hier sei deshalb noch einmal ausdrücklich betont, dass für kurze Distanzen in den Sommermonaten erst einmal keine Notwendigkeit für einen eigenen Anzug besteht. Hast du dich irgendwann idealerweise nach einem Testschwimmen für einen Neoprenanzug entschieden, übe regelmäßig das Schwimmen damit. 

Das Training im Neoprenanzug kann eine äußerst ungewohnte Angelegenheit sein. Insbesondere wenn man zuvor nie in einem geschwommen ist. Ist es besonders kalt und das Material gefühlt fester, kann es gerade im Schulterbereich zu außergewöhnlicher Belastung kommen. Obwohl viele Neoprenanzüge das bereits mit etwas flexiblerem Material berücksichtigen, kann die Schultermobilität eingeschränkt wirken.

Im Brust- und Halsbereich kann es zu einem Engegefühl kommen. Eventuell fühlt sich die Atmung eingeschränkt an. Das gibt sich aber bei einem passenden, gut sitzenden Anzug mit der Zeit. Wichtig ist insbesondere im Salzwasser der Schutz deiner Haut vor allem hinten am Hals entlang. Entsprechende Cremes halten die Haut geschmeidig und schützen vor Reibung.

Obwohl ich es liebe, im Neoprenanzug zu schwimmen, trainiere ich in offenen Gewässern auch regelmäßig ohne Neoprenanzug. Gerade lange Strecken oder Sprints möchte ich auch mit einem guten Gefühl im Wettkampf schwimmen können, wenn es ein Verbot für Neoprenanzüge gibt.

 

7. ORIENTIERUNGSSINN GEFRAGT

Orientierung sollte bei deinen Freiwassereinheiten insbesondere beim Einstieg in diese Trainingsart eine wichtige Rolle spielen. Denn im Training und Wettkampf kann es durchaus passieren, dass du keine Gruppe zum mitschwimmen hast, sondern allein unterwegs bist. Fixpunkte im Wasser und an Land erleichtern dir die Orientierung. 

Anders hätte ich bei so manchem Triathlon meinen Weg kaum Richtung nächste Boje oder zum Wasserausstieg gefunden. Selbst scheinbar riesige Bojen können im Wettkampfstress, aufgrund der Morgensonne oder wolkenbehangenem Himmel, bei starkem Wellengang plötzlich zu winzigen luftballongleichen Bojen werden.

Fixpunkte sind für mich immer prägnante Gebäude oder landschaftliche Merkmale, die aus der restlichen Umgebung herausstechen.

Im ländlichen Brandenburg sind es meist Bäume, die alles überschatten. Das Schilf verschwimmt dort oft mit dem Grün der Wälder. Selbst wenn Felder dahinter zu sehen sind, machen sie eine riesige Fläche aus. Entsprechend sind es zum Beispiel drei Baumkronen von Pappeln, ein kleiner gelber Strand mitten im Grün, die dunkelroten Dachschindeln einer Scheune, der sandige Obstbaumhügel… Egal, wo ich bis jetzt schwimmen war, gab es immer etwas, woran ich mich orientieren konnte. Unabhängig davon, ob es ein Fluss, See, Meer oder Ozean war.

Du solltest zudem darin geübt sein, in der Vorwärtsbewegung hin und wieder den Kopf nach vorn oder schräg über die Seite über das Wasser zu heben. Je ausgeprägter deine Rumpfmuskulatur ist, desto weniger wirst du in deiner Schwimmgeschwindigkeit gedrosselt. Denn mit dem Heben des Kopfes sinken automatisch deine Beine nach unten, was du mit einer hohen Körperspannung ausgleichen kannst. Das kannst du im Schwimmbad im Winter wunderbar beim Techniktraining mit üben. Ideal ist es natürlich, wenn du dafür im kraulähnlichen Stil weiterschwimmen kannst. Es spricht aber natürlich nichts dagegen, wenn du dafür zwischen Kraul- und Brustschwimmen hin und her wechselst. Deshalb aber nicht vergessen:

Stabitraining macht dich auch beim Freiwasserschwimmen zum besseren Athleten.

Als ich im Freiwasser begann zu trainieren, hielt ich mich oft in Ufernähe auf. Suche dir einen Ort, wo du vielleicht erst einmal immer ein- oder zweihundert Meter parallel zum Ufer schwimmen kannst. Niemand würde anfangs gleich von einer Überquerung eines Sees sprechen. Mache das, was dir bequem und komfortabel möglich ist und was mit ausreichend Sicherheit für dich selbst verbunden ist!

Eine wesentliche Rolle bei der Orientierung spielt ein weiteres Equipment: die Schwimmbrille. Probiere dich unbedingt aus. Habe eventuell für deinen Wettkampf mehrere Schwimmbrillen parat. Denn die Verhältnisse können sich unglaublich unterscheiden!

Ein Gespräch mit Athleten, die die Trainingsstrecke oder den Wettkampf kennen, kann bei der Wahl helfen. Beispielsweise bin ich davon ausgegangen, dass in der Morgensonne von San Francisco eine getönte und bestenfalls verspiegelte Schwimmbrille die ideale Wahl ist. Im Athleten Briefing des Escape from Alcatraz Triathlons kam zum Glück genau diese Frage auf. Dort steht einem die Sonne die gesamte Schwimmstrecke im Rücken. Entsprechend empfahlen sowohl Profis als auch mehrfache Starter eine klare Brille. selbst bei gleißendem Sonnenschein. Andernfalls erschwert das die Orientierung wahnsinnig. Die Gebäude sind schließlich extrem klein, weil man soweit entfernt von der Küste startet. Dazu kamen bei mir doch deutliche Wellen, die mit ordentlich Auf und Ab verbunden waren. So dass ich immer mit wenigen Blicken sofort wollte, wo es entlang geht.

Ganz anders in Florida. Da war die getönte Brille schon fast nicht ausreichend, um nicht geblendet zu werden von dem weißen Sand, dem funkelndem Wasser und natürlich der direkten Sonne auf manchen Abschnitten.

Erfahrungsgemäß ist aber auch schon bei leicht bedecktem Himmel eine getönte Schwimmbrille von Vorteil, um die Augen zu schützen und vor allem auf langen Strecken zu schonen. Gerade am frühen Morgen schätze ich getönte Brillen bei Müdigkeit auch in Schwimmbädern sehr.

Triathletin beim Freiwasserschwimmen im Meer und Ozean nahaufnahme garmin forerunner neoprenanzug arena haii abwehrsystem blau silber schwarz

 

8. ERHÖHE DEINE SICHTBARKEIT

In puncto Sicherheit gibt es weit mehr Anmerkungen, als dass man seinen Kräften entsprechend mit einem Partner im Freiwasser trainieren sollte! Denn ähnlich wie bei anderen Outdoor Sportarten auch, solltest du unbedingt an deine Sichtbarkeit denken. 

Hierbei gilt eindeutig: funky Farben erhöhen die Sicherheit und schwarze Coolness ist hier nicht angesagt!

Intensiv leuchtende Badekappen und eine Schwimmboje sind nicht nur ideale Erkennungszeichen für andere Schwimmer oder deine Familie am Ufer. Sie gewährleisten auch, dass du von eventuell auftretender Schifffahrt wahrgenommen wirst! Ich fühle mich in meinem blau-silbernen Neoprenanzug bei Alleingängen deutlich wohler als in rein schwarzen Anzügen, an denen nur wenige farbige Akzente zu finden sind.

Die Gefahr, die eventuell von Booten ausgeht, wurde mir erst vor einiger Zeit bewusst. In den vergangenen Jahren hat es unglaublich zugenommen, dass in Brandenburger Gewässern Flöße unterwegs sind und zum Teil etwas wild hin- und herfahren. Da ich gern genauso quer durch Seen von einer Seite zur anderen schwimme, ist meine Sichtbarkeit entscheidend. Insbesondere wenn ich allein unterwegs bin oder vorhabe, mich weit vom Begleitboot zu entfernen. Dennoch würde ich mich immer von stark befahrenen Gewässern fernhalten!

 

9. SORGE IMMER FÜR SICHERHEIT BEIM FREIWASSERSCHWIMMEN

Ich hätte diesen Abschnitt sehr gern anders genannt: SCHWIMME NIEMALS ALLEIN. Tatsache ist aber, dass ich dir nicht das empfehlen kann, was ich so selbst nicht einhalte. Denn ich habe in den seltensten Fällen eine Schwimmbegleitung. 

Tatsächlich schwimme ich meist allein, bin aber dennoch abgesichert. Entweder an Land oder in einem Boot ist jemand von der Familie für mich da, um während meines Trainings ein Auge auf mich zu haben. Auch nach Jahren!


Ein sicheres Gefühl trägt entscheidend zu einem schönen Trainingserlebnis bei.
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Diesen Punkt priorisiere ich vor allen anderen. Auch wenn ich mittlerweile eher meine Familie beruhigen muss als mich. Die im übrigen immer ganz stichhaltige Beweise hören und bestenfalls sehen möchte! Dass ein Neoprenanzug ordentlich Auftrieb gewährleistet und ich im Notfall auch mit seiner Hilfe schon über Wasser gleiten kann, ist nicht ausreichend.

Befindet sich keine Begleitung im Wasser sondern nur an Land, sichere ich mich persönlich immer durch eine Schwimmboje ab. Meine erste hatte ich mir in den USA während eines Urlaubs von 360swim gekauft. Sie ist nach wie vor im Einsatz.

So eine Boje sorgt nicht nur für mehr Sichtbarkeit. Sie kann ein Hilfsmittel sein, wenn du eine Pause benötigst. Beispielsweise, wenn du einen Krampf bekommst, dich verschluckt hast und den Husten nicht während des Schwimmens lösen kannst, dich orientieren oder einfach kurz entspannen möchtest. Außerdem können Kleinigkeiten wie Wertsachen im Innern der Boje ganz praktisch verstaut werden!

Ein weiterer Aspekt, über den ich mir tatsächlich erst in diesem Jahr so richtig Gedanken gemacht habe ist die Rettung von Mitschwimmern.

Wir schwimmen zusammen, weil wir uns helfen wollen, wenn etwas Außergewöhnliches passiert. Aber wissen wir eigentlich auch, wie wir dem anderen im Notfall tatsächlich helfen können?

Ich habe das erst richtig verstanden, als ich beim Apnoe Tauchkurs auch Rettungsmaßnahmen durchführen musste. Ich habe nun nicht das Gefühl, dass ich einen 100kg schweren Schwimmer im Training hunderte Meter durch das Wasser ziehen und an Land bringen könnte. Aber zumindest weiß ich, wie ich es versuchen kann. Wie ich ihn über Wasser halten kann, bis Hilfe kommt. Da möchte ich aber noch deutlich sicherer werden und würde auch beim Schwimmen mit nur einem Partner immer meine Boje mitnehmen.

 

10. BEHALTE DEINE LOCKERHEIT

Trotz all der Vorsichtsmaßen und dem Wissen, was passieren kann, behalte immer deinen Spaß dabei. Genieße diese wunderbare Art des Trainings als etwas Besonderes. 

Gerade zu Beginn der ersten Freiwassereinheiten bietet es sich an, diese nicht als intensives Training anzusehen. Auch ich wechsele im Frühling immer zwischen harten Stunden in der Schwimmhalle und den ruhigen Distanzen im Freien. So gibst du dir und deinem Körper die Möglichkeit, sich an all das mehr oder weniger Neue zu gewöhnen. Das gilt in doppeltem Maße, wenn du dich das erste Mal mit dem Freiwasserschwimmen beschäftigst.

Habe keine Angst, einfach anzuhalten – Brustschwimmen ist immer eine Option. So kannst du deinen Atem beruhigen und dich orientieren. Sicher auch mal Ängste abschütteln. Nachschauen, dass da immer noch nur das Nichts und nichts anderes ist.

Eine kurze, übersichtliche Checkliste habe ich abschließend passend zu meinen Tipps für dich, bevor ich noch einige wunderbare Eindrücke und Erfahrungen von Triathletinnen mit dir teilen möchte.

 

FÜR EINSTEIGER & NEUSTARTER

DEINE CHECKLISTE FÜR DAS NÄCHSTE FREIWASSERSCHWIMMEN

Du:

  • fühlst dich gesund, fit und ausgeruht.
  • kennst dein Schwimmrevier.
  • bist sichtbar.
  • kannst dir im Notfall in gewissem Maße selbst helfen.
  • bist nicht allein.
  • kannst dich orientieren.
  • weißt zu jeder Zeit, wie du schnellstmöglich ans Ufer gelangst.
  • verfügst über das Wissen, wie du deinem Schwimmpartner/anderen Schwimmern helfen kannst.

Falls ich es bei den anderen Punkten nicht ausreichend oft klar gemacht habe: Sicherheit geht vor! Sorge dafür, dass dir im Notfall jemand helfen kann und du dich niemals allein in offenen Gewässern aufhältst!

…und dann kann es eigentlich schon reingehen ins offene Gewässer!

TRIATHLETINNEN ÜBER IHRE ERFAHRUNGEN IM FREIWASSER

Wie sagt man so schön, “Geschichten schreibt das Leben” und jedes Leben ist so vielfältig mit all seinen Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen. Das ist auch beim Triathlon so. Genau deshalb dachte ich, dass es für dich und alle Leser sicher spannend ist, mehr als nur eine Stimme zum Thema zu hören. So manche Anekdote konntest du hier auf meinem Blog über die Jahre mitverfolgen. Einige gab es nun zudem in diesem Beitrag. Wann immer ich aber auf andere Triathleten treffe, ist das Freiwasserschwimmen eigentlich auch immer ein Thema von uns. So lag es nahe, die Triathletinnen, mit denen ich in diesem Jahr glücklicherweise gemeinsam zu einem Trainingslager im Zillertal aufbrechen konnte, zu Wort kommen zu lassen! Ich danke euch, Ann-Kathrin (triathlove.de), Eva (Evaslaufliebe.com), Maren (IchHasseLaufen.de), Nine (tri2gether.de) und Liz (@lizkefotografie), für eure schönen und ganz unterschiedlichen Erfahrungen!

Ann-Kathrin von @triathlove schwimmt nicht nur gern im Triathleten-Paradies Deutschlands sondern stellt sich mittlerweile auch unerschrocken reinen Schwimmwettkämpfen! Auch im Freiwasser. Wirklich bewundernswert.

Grundsätzlich liebe ich Schwimmen – egal ob im Becken oder im Freiwasser. Um das Freiwasserschwimmen richtig genießen zu können, versuche ich immer mit Freunden oder Trainingspartnern zusammen zu sein, denn oftmals ist ja auch der Sicherheitsaspekt ein Hindernis. Zu zweit kann immer jemand an Land bleiben und im Notfall für Hilfe sorgen. Außerdem sind „Rettungsbojen“ zu empfehlen, damit man einerseits sicherer ist und andererseits – je nach dem wo man unterwegs ist – auch besser gesehen wird. In der Region Frankfurt haben wir natürlich den Vorteil, dass es die „Sailfish Swim Night“ gibt, die über den Sommer hinweg den Langener Waldsee immer donnerstags zum Triathleten-Paradies erweckt.

Ich habe übrigens dieses Jahr meinen ersten reinen Freiwasser-Wettkampf bestritten. Das war eine mega tolle Erfahrung und hat super viel Spaß gemacht, sich außerhalb des Triathlons im Wasser mal so richtig auszupowern. Kann ich allen Triathleten/innen nur wärmstens empfehlen. Wer Laufwettkämpfe oder Radrennen bestreiten kann, der kann auch nur schwimmen! 😉

Fotos: ©triathlove

Eva von @evaslaufliebe hat das sagenhafte Glück, in fantastischer Idylle mit einem unglaublichen Panorama schwimmen zu können!

Als absolutes Sommer-Mädchen ist Freiwasserschwimmen für mich einfach das Schönste! Gerade an richtig heißen Tagen, an denen Laufen oder Radfahren fast unmöglich ist, ist der Weg zum nächsten See die beste Entscheidung.

Meine anfängliche Abneigung gegen das Schwimmen kam sicherlich daher, dass bei mir die Trainingsmöglichkeiten sehr begrenzt sind und ich im Winter oft wochenlang nicht ins Wasser komme. Der zeitliche und finanzielle Aufwand, um mal kurz eine Stunde zu schwimmen, ist einfach viel zu groß. Ein Hoch auf die Sommermonate! In unserem heimischen Badesee habe ich erstmals Freude am Schwimmen entwickelt und es nicht mehr nur als notwendiges Übel gesehen.

Ich muss zwar gestehen, dass es mir im Freiwasser viel schwerer fällt, ein vorgegebenes Training, wie z.B. Technikübungen oder Sprints, abzuspulen. Aber für mich bedeutet Freiwasserschwimmen auch einfach Entspannen und Abschalten, sich treiben lassen – im wahrsten Sinne des Wortes! Einfach mal eine halbe Stunde bis Stunde vor mich hin kraulen und die Gedanken kreisen lassen! Manch einen ekelt es vor den Algen oder den Fischen, die ein See üblicherweise mit sich bringt. Aber gerade das ist für mich Natur erleben und spüren! Wobei ich zugegebenermaßen bislang nur auf harmlose Geschöpfe getroffen bin und ich selber nicht weiß, wie ich auf richtig große Fische oder gar Seeschlangen reagieren würde. 😉

Fotos: ©evaslaufliebe

Maren von @ichhasselaufen, die selbst mehrere Rettungsschwimmerscheine hat, kennt die Angst nur zu gut, die wirklich gar nicht selten mit dem Freiwasserschwimmen verbunden wird. Sie sieht es als Problem zwischen den Ohren. Was es vermutlich auch einfach nur ist. Denn nur in den seltensten Fällen wird einer von uns von Algen oder wilden Kreaturen attackiert, oder? Maren hat einige wunderbare Tipps, wie man das Monster Freiwasserschwimmen bändigen kann.

Ich schwimme nicht gern im Freiwasser. Es fasziniert und beängstigt mich zugleich, dass so viel Wasser um mich herum ist. Ich weiß nie, ob es besser oder schlechter ist, nichts erkennen zu können – denn wer weiß, was da alles unter mir herum schwimmt? Am Anfang hat es mich ziemlich viel Überwindung gekostet, den Kopf beim Kraulen im Wasser zu haben. Im Training hilft es mir, nicht quer durch den See, sondern immer am Ufer entlang zu schwimmen. Mittlerweile weiß ich, dass ich immer zum Brustschwimmen wechseln kann, wenn ich Panik bekomme. Auch im Wettkampf, das ist keine Schande!

Fotos: ©Christian Siedler

Nine von @tri2gether ist sich dieser Angst genauso bewusst und sich ihr erfolgreich gestellt:

Früher hatte ich unglaublich Angst in offenen Gewässern zu schwimmen. Nicht nur die Wasserpflanzen und Fische machten mir Angst, vor allem hatte ich Probleme mit der Orientierung. Dann habe ich mal einen super Tipp von einem Profi bekommen: Wenn es keine Bojen gibt, du aber genau in eine Richtung schwimmen möchtest, versuche dir mehrere Punkte am Horizont übereinander zu legen. Zum Beispiel ein Haus, ein bestimmter Baum oder etwas gut Sichtbares. Denke dir eine virtuelle Linie und immer wenn du zum Atmen nach vorne schaust, fixiere die Linie erneut, so verliert man nur noch selten die Orientierung. 😉 Das hat mir wirklich sehr geholfen.

Liz von @lizkefotografie zeigt unglaublich schön auf Instagram auch bei eisigen Temperaturen, wie wunderbar das Freiwasserschwimmen sein kann.

Schon von klein auf hat meine Mama mich und meine Geschwister in sämtliche Gewässer – egal ob kalt, warm, klein, groß, klar oder trüb – geschleppt, und wie das eben oft so ist, weiß man vieles, was Mama gemacht hat, erst später zu schätzen. Mich verbindet seit klein auf eine große Liebe für Seen und Flüsse und ich kann mich an keinen Sommer erinnern, in dem man mich nicht irgendwann zwingen musste, wieder aus dem Wasser zu kommen. Mit dem Triathlon kam dann zum normalen Baden tatsächliches Freiwasserschwimmen hinzu. Und dafür musste ich erstmal Kraulen lernen. Ich erinnere mich noch so gut an deinen Post von vor 4 Jahren, Nadin, wo du so schön durch einen See gleitest (Das Video gibt es auf Instagram) und ich damals genau wusste, dass ich DAS auch können will. Mittlerweile kann ich das. Und liebe es. Und glücklicherweise fängt für mich jeder Triathlon, egal wie kalt oder trüb das Wasser auch sein mag, immer mit etwas an, das ich über alles liebe.

Fotos: ©Johannes Höhn, ©Marcel Hilger

Was war dein schönes Freiwassererlebnis bis jetzt? Oder plagen dich noch Zweifel, wenn es um das Training in offenen Gewässern geht? Teile doch vielleicht auch deine persönlichen Erfahrungen hier mit uns. Vielleicht hast du noch einige Tipps?

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Wenn du weiter auf meiner Seite abtauchen möchtest, schaue dir doch meine Schwimmgeschichten an. Für den Fall, dass du mehr über das Thema Schwimmen als Triathlet*in erfahren möchtest, schaue dir meinen Erfahrungsbericht an: Meine Erfahrungen als Triathletin – Teil I/IV: das Schwimmen (Triathlon Einsteiger Tipps). Weitere Tipps hat zum Beispiel auch das MyGoal Team zum Thema Freiwasserschwimmen zusammengestellt. 

Mein Arena Neoprenanzug ist natürlich beim Freiwasserschwimmen immer mit von der Partie. Aber selbstredend nicht nur bei Open Water Trainings, sondern tatsächlich auch schon mal im Schwimmbecken. So wie natürlich auch der Garmin Forerunner 945, der ein genauso zuverlässiger Begleiter ist, wie meine getönte und verspiegelte Lamora Profi Schwimmbrille*.

Freiwasserschwimmen Triathletin unter Wasser neopren anzug arena blau silber verschrenckte beine lächelt mit schwimmbrille

Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.

Der Beitrag Freiwasserschwimmen: Ängste, Sicherheit, Besonderheiten (10 Tipps) erschien zuerst auf Eiswuerfel Im Schuh.

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