Warenkunde Tomaten: Wissenswertes, Inhaltsstoffe, praktische Tipps und Rezepte

rote Tomaten

Tomaten sind vielleicht das vielseitigste Gemüse der Welt. Hier auf beVegt kommen sie in ca. jedem dritten Rezept zum Einsatz – mal als ganze, frische Tomaten, mal in Form von passierten bzw. stückigen Tomaten, mal getrocknet oder als Tomatenmark.

In diesem Beitrag aus unserer Serie zur Warenkunde möchten wir dir die rote Beere (denn das ist sie botanisch als Frucht der Tomatenpflanze) ein bisschen näher vorstellen. Unserer Erfahrung nach steigt nämlich die Wertschätzung für unsere Lebensmittel, je mehr wir über sie wissen und lernen.

Du erfährst gleich, wie die Tomate zu uns nach Europa kam und woher sie ihren Namen hat, in welchen Ländern die meisten Tomaten angebaut werden, was sie zu einem so gesunden Gemüse macht, was du bei der Lagerung und Zubereitung beachten solltest … und natürlich was du mit der Tomate in der Küche alles anstellen kannst!

Wie immer freuen wir uns, wenn du den Rezepteteil ganz am Ende dieses Beitrags mit deinen eigenen Lieblingsgerichten ergänzt. Also: Welche Rezepte mit Tomaten kannst du uns empfehlen? Verrate es uns und den anderen Leser:innen gerne in einem Kommentar!

Wissenswertes rund um die Tomate

Der Ursprung der Tomate liegt in Mittel- und Südamerika, wo sie bereits vor mehr als 2000 Jahren von den Ureinwohnern kultiviert wurde. Nach Europa kam die Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse erst ab dem frühen 16. Jahrhundert im Zuge der Entdeckung, Erkundung (und Ausbeutung) der „Neuen Welt“ vor allem durch die spanischen Konquistadoren.

Zunächst hielt man die Früchte der Tomatenpflanze in Europa für ungenießbar oder sogar giftig und verwendete sie deshalb vor allem als Zierpflanze. Erst ab dem 17. Jahrhundert lernte man sie, vor allem ausgehend von Italien, als Lebensmittel zu schätzen. Bis die Tomate in ganz Europa zum festen Bestandteil der alltäglichen Ernährung wurde, verging aber noch deutlich mehr Zeit: Im Jahr 1873 wurde die Tomate auf der Weltausstellung in Wien zum Beispiel noch als exotische Besonderheit ausgestellt, und auf Märkten und in Supermärkten tauchte sie erst im Laufe des 20. Jahrhunderts immer häufiger auf.

Unter ihrem heutigen Namen ist die Tomate übrigens erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Er ist abgeleitet vom aztekischen Wort xītomatl, was sich in etwa mit „dickes Wasser“ übersetzen lässt – eine sehr passende Beschreibung der Beere, die einen Wassergehalt von etwa 95 Prozent aufweist. Die früher auch in Deutschland geläufigen Bezeichnungen wie „Goldapfel“ oder auch „Paradiesapfel“ leben im italienischen „Pomodoro“ (goldener Apfel) oder dem Österreichischen „Paradeiser“ weiter.

Saison und Anbau

Die Hauptsaison der Tomate geht hierzulande von ca. Mai bis September. In dieser Zeit sind auch Tomaten aus regionalem Anbau erhältlich, ansonsten werden sie ganzjährig aus anderen europäischen Ländern importiert, wo sie in der kalten Jahreshälfte in beheizten Gewächshäusern angebaut werden.

Die größten Produzenten in der EU sind Italien und Spanien mit jeweils ca. 5 Mio Tonnen. Zum Vergleich: In Deutschland wurden in 2019 gerade einmal ca. 100.000 t Tomaten geerntet. Der weltgrößte Tomatenproduzent ist China mit ca. 63 Mio t pro Jahr.

Die Tomate ist nicht nur in der Verwendung äußerst vielseitig, sondern es gibt auch eine riesige Sortenvielfalt. Derzeit sind mehr als 3.000 Sorten registriert, die sich in Größe, Form, Farbe und Geschmack voneinander unterscheiden. Bei den „Standardsorten“, die du ganzjährig in jedem Supermarkt findest, liegt das Züchtungsziel häufig auf einer möglichst hohen Widerstandsfähigkeit für den Transport aus Südeuropa, was zu Lasten anderer Eigenschaften wie des Geschmacks gehen kann. Deshalb solltest du zugreifen, wenn du mal etwas ungewöhnlichere und seltenere Sorten im Angebot entdeckst – oft wirst du dann mit einem echten Geschmackserlebnis belohnt!

Inhaltsstoffe der Tomate

Wie der aztekische Name der Tomate xītomatl („dickes Wasser“) bereits vermuten lässt, besteht die Tomate zum größten Teil (nämlich zu ca. 95 Prozent) aus Wasser und ist somit äußerst kalorienarm (ca. 20 kcal pro 100 g). Außerdem enthält sie nennenswerte Mengen an verschiedenen Vitaminen (u.a. Vitamin A, C, und diverse B-Vitamine), sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, hier vor allem Kalium. 

Für die rote, gelbe oder orangene Farbe der Tomatenfrucht sind die enthaltenen Carotinoide verantwortlich – im Falle der roten Tomate vor allem das sogenannte Lycopin, das so typisch für die Tomate ist, dass es nach deren wissenschaftlichem Namen Solanum lycopersicum benannt ist. Lycopin besitzt (wie alle Carotinoide) eine antioxidative Wirkung, und wird unter anderem mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

Lagerung und Zubereitung

Die ideale Lagerungstemperatur für Tomaten liegt je nach Sorte zwischen etwa 12-18 Grad Celsius. Sie werden deshalb am besten an einem kühlen, dunklen Ort außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt, wo sie sich bis zu zwei Wochen halten können. Tomaten sondern das Phytohormon Ethylen ab, das den Reifeprozess einiger Obst- und Gemüsesorten beschleunigen kann. Sie sollten deshalb getrennt zum Beispiel von Äpfel und Bananen gelagert werden.

Tomaten sind sowohl als Rohkost, als auch als Bestandteil von warmen Speisen sehr gesund und unglaublich vielseitig einsetzbar. Mit ihrer Fruchtigkeit und leichten Säure sowie dem durch den hohen Glutamatgehalt bedingten Umami-Aroma sind sie eine ideale Grundlage für fast jedes Gericht.

Vor der Zubereitung solltest du alle grünen Teile der Tomate, also Blätter, Stengel und den Stielansatz entfernen, da diese schwach giftige Inhaltsstoffe enthalten. Durch Zerkleinern (z.B. auch Pürieren) und Erhitzen wird das Lycopin für den Körper besser verfügbar – was aber natürlich nicht bedeutet, dass du ab sofort keine rohen Tomaten mehr essen solltest. Mach es stattdessen wie wir und genieße die ganze Vielfalt der Tomate, indem du sie mal roh und mal gekocht isst, und auch Tomatenmark, geschälte, stückige, passierte und getrocknete Tomaten verwendest!

Rezepte mit Tomaten

Zum Abschluss möchten wir noch ein paar unserer Lieblingsrezepte mit Tomaten mit dir teilen, damit du direkt mit dem Kochen starten und deinen Tomatenhunger stillen kannst. Wir würden uns freuen, wenn du unsere Liste noch ergänzt und uns in den Kommentaren verrätst, welche Gerichte mit Tomaten du dir am liebsten zubereitest!

Pasta, Reis und Co.

Spaghetti mit fruchtiger Tofu-Bolognese

Eine vegane Version des italienischen Klassikers, mit einer fruchtigen Rotwein-Tomatensoße
Titelbild: Vegane Tofubolognese
Veganes Risotto mit Tomaten, weißen Bohnen und cremigem Cashewkäse

Dieses leckere Risotto mit Tomaten und weißen Bohnen ist rein pflanzlich. Für das gewisse Extra sorgt der cremige Cashewkäse.
Veganes Risotto in einem tiefen Teller
Pasta mit Tomaten-Fenchelsoße und Tempeh

Der Fenchel bringt ein einzigartiges Aroma in dieses leckere Pastagericht, und der Tempeh sorgt für eine Extraportion Eiweiß.
Ein Teller Fenchelpasta mit Tempeh
Indisches Linsen-Dal mit roten Linsen, Currypaste und Kokosraspeln (vegan)

Dieses vegane Dal mit roten Linsen, Kokosraspeln und Tomaten ist lecker, sättigend und überraschend einfach. 
Ein Teller Dal aus roten Linsen mit frischem Koriander und Kokosraspeln
Chana Masala: Indischer Kichererbsen-Tomatentopf

Die indische Küche ist wie gemacht für Veganer und Vegetarier. Ein einfaches Gericht zum Starten: Chana Masala, ein indischer Kichererbsen-Tomatentopf auf Reis.
Chana Masala: Indisches Kichererbsen-Tomaten-Curry mit Reis
Vegane mediterrane Zucchini-Hack-Pfanne

Eine leckere sommerliche Pfanne mit Zucchini, Tomaten, Reis, veganem Hack und pflanzlichem Fetakäse.
Vegane Zucchini-Hack-Pfanne

Suppen und Eintöpfe

Ratatouille mit weißen Riesenbohnen

Diese mediterrane Ratatouille schmeckt super als gehaltvolle “Suppe” oder zu Reis, Pasta oder Hirse.
Ein Teller mit Ratatouille und frischen Rosmarin-Zweigen
Veganes Chili von Buchweizen

Chili ohne Fleisch ist ein alter Hut! Dieses Chili sin Carne ist mit Buchweizen und Grünkohl zubereitet – herrlich lecker, wärmend und glutenfrei!
Ein Teller mit veganem Chili
Rote Linsensuppe

Diese klassische rote Linsensuppe ist superlecker, schnell zubereitet – und natürlich vegan!
Titelbild: Ein Teller rote Linsensuppe
Herzhafte Sauerkrautsuppe mit Kartoffeln und Sojahack

Diese herzhafte Sauerkrautsuppe mit Kartoffeln und Sojahack ist rein pflanzlich, wärmend, nahrhaft – und natürlich superlecker!
Ein Teller Sauerkrautsuppe
Herzhafte Kichererbsensuppe mit Pasta und Grünkohl (vegan)

A Grain, a Green and a Bean in Suppenform? Aber klar doch! Als herzhafte Kichererbsensuppe mit Pasta und Grünkohl. Die perfekte Einstimmung auf den Herbst.
Vegane Gazpacho mit gerösteten Brotwürfeln und Frühlingszwiebeln

Die kalte andalusische Gemüsesuppe ist vegan und schmeckt herrlich erfrischend nach Sommer. 
Eine Gazpacho mit Röstbrot und Frühlingszwiebeln

Aufläufe

Veganer Kartoffel-Lauch-Bolognese-Auflauf

Überbacken mit pflanzlichem Streukäse oder einem selbstgemachten Hefeschmelz ist dieser Kartoffel-Lauch-Auflauf ein absolutes Gedicht!
Veganer Brokkoli-Auflauf mit Nudeln und Räuchertofu

Dieser vegane Brokkoli-Auflauf mit Nudeln und Räuchertofu ist schnell zubereitet und liefert jede Menge pflanzliches Eiweiß.
Veganer Brokkoli-Nudel-Auflauf mit Räuchertofu und Cashew-Bohnen-Soße
One-Pot-Ofenpasta all’arrabiata

Diese lecker-cremige vegane Ofenpasta all’arrabiata mit Kichererbsen und Grünkohl bereitet sich praktisch von alleine zu!

Salate und Sonstiges

Sommerlicher Quinoasalat

Dieser sommerliche Quinoasalat mit Tomaten, Paprika, Mais, grünen Erbsen und Basilikum schmeckt herrlich leicht und ist schnell zubereitet.
Titelbild: Veganer Quinoasalat mit Tomaten, Paprika, Mais und grünen Erbsen
Grüner Sommersalat mit Maultaschen und knusprig angebratenem Tofu

Dieser lauwarme Salat mit angebratenem Tofu, Maultaschenwürfeln und einer frischen Vinaigrette ist ein perfektes Gericht für warme Tage.
Ein grüner Salat mit Tomaten, Maultaschen und Tofu
Weiße-Bohnen-Hummus mit getrockneten Tomaten und Cashews

Dieser Aufstrich aus weißen Riesenbohnen, getrockneten Tomaten und Cashews ist eine tolle Alternative zum klassischen Hummus.
Eine Portion Weiße-Bohnen-Tomaten-Aufstrich in einer Schale

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Info: Dieser Beitrag ist ursprünglich im Juli 2021 erschienen. Wir haben ihn zuletzt im Juli 2023 überarbeitet und auf den aktuellsten Stand gebracht. Ältere Kommentare beziehen sich deshalb auf eine vorherige Version.

Der Beitrag Warenkunde Tomaten: Wissenswertes, Inhaltsstoffe, praktische Tipps und Rezepte ist zuerst auf beVegt – vegan leben und laufen erschienen.

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