Buchbesprechung: Wochenmarkt – das Backbuch

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links Mehr dazu hier.

Es ist Sonntag Abend, langsam werden die Temperaturen wieder kälter und wir steuern vielleicht doch noch auf einen richtigen Winter zu. Was gibt es da besseres, als sich in die Küche zu stellen und einen leckeren Kuchen zu backen? Wenn es draussen dunkel ist, ist die ideale Backzeit – und die Arbeitskollegen freuen sich am Montag bestimmt auch noch über diejenigen Stückchen, welche Du nicht alleine geschafft hast. Was fehlt hierzu noch? Genau – ein Backbuch! Daher möchte ich Dir heute „Wochenmarkt – das Backbuch“ von Elisabeth Raether vorstellen.

Der Inhalt

Selten ist mir eine Autorin direkt so sympathisch wie Elisabeth Raether. Sie schreibt direkt in der Einleitung, dass sie gar nicht auf einem hohen Niveau bäckt – statt dessen soll der Kuchen einfach schmecken. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser ein bisschen hübscher ist oder ein bisschen weniger – so lange er unkompliziert herzustellen ist, ist sie glücklich.

Ich habe den Test gemacht, ob dieser Kuchen auch ausserhalb von Schwaben schmeckt, woher er stammt. Oder ob er wie ein marokkanischer Berberteppich ist, der ausserhalb von Marokko nicht gut aussieht, obwohl man sich das auf dem Suq so schön vorgestellt hat.

Aus „Wochenmarkt – das Backbuch“

Genau diese herzliche Art sorgt dafür, dass sich auch absolute Anfänger an dieses Buch wagen können. Du findest darin keine komplizierten Rezepte für Cremetorten (oder – noch schlimmer – mehrstöckige Hochzeitstorten). Statt dessen sollten die Anleitungen so einfach sein, dass Du Dich dabei wunderbar entspannen kannst.

Entspannen konnte ich mich vor allem bei den kurzen Einleitungen zu den Rezepten. Die Autorin schreibt so herrlich selbstironisch, dass ich bei fast jeder zweiten Seite laut lachen musste. Und mal ehrlich – wann ist Dir das das letzte Mal bei einem Backbuch passiert?

Für Anfänger wäre es wahrscheinlich etwas einfacher gewesen, wenn die Rezeptanleitung nicht auch im Fliesstext versteckt gewesen wäre. So ist es manchmal etwas tricky, herauszufinden, wo im Text man stecken geblieben ist.

Neulich schrieb mir ein Leser, ich solle Kuchenrezepte mit dem Warnhinweis versehen, dass diese Art von Essen schädlich sei. Überflüssig, habe ich ihm geantwortet, die Leute seien selbst erwachsen. Aber beim nochmaligen Durchlesen obiger Zutatenliste musste ich wieder daran denken und bekam ein schlechtes Gewissen. Was, wenn die Leute glauben, ich esse so ein mit Hochprozentigem getränktes Zuckerdings täglich zum Frühstück, und es mir gleichtun?

Aus „Wochenmarkt – das Backbuch“

Die Rezepte selbst sind sehr vielseitig – von Karottenkuchen über Apfelkuchen bis hin zu Keksen ist alles mögliche vorhanden. Ich habe einige Rezepte ausprobiert und kann Dir versichern, dass diese wundervoll gelingen. Gleichzeitig hatte ich jedoch auch das Gefühl, man merkt ihnen schon ein wenig an, dass sie eben nicht super raffiniert sind. Aber aufgegessen wurden sie alle.

Das einzige, was mich bei diesem Rezeptbuch etwas irritiert hat, war dass die Autorin die Rezepte gar nicht selbst generiert hat. Oft schreibt sie sogar freimütig, aus welchem Kochbuch sie das Rezept übernommen hat. Ich bin mir ja nicht sicher, ob es da eine gewisse Ethik oder eine Art Copyright gibt – aber ein bisschen seltsam war das schon. Rezepte z.B. von der Grossmutter aufschreiben zu lassen und dann zu veröffentlichen ist das eine – einfach andere Rezeptbücher abzuschreiben ist dann doch nochmals eine andere Geschichte. Ich hoffe, die anderen Autoren wurden wenigstens im Voraus gefragt.

Gemein, dass alle immer über Weihnachten schimpfen. Es ist doch ein so schönes Fest, immerhin geht es um Liebe und Essen und ein süsses Baby, was will man mehr?

Aus „Wochenmarkt – das Backbuch“

Ich finde, dieses Buch eignet sich sowohl sehr gut zum Selberkochen aber auch ausgezeichnet als Geschenk. Die lustigen Texte, die Anfängertauglichkeit und nicht zuletzt die wunderschönen Fotos sorgen dafür, dass es mit Sicherheit gut ankommt.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Vielen Dank an den riva Verlag für das Rezensionsexemplar. Fotos von mir selbst.

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